Berichte

IAAK Queer Week 2025
Auch dieses Jahr beteiligte sich die Abteilung für Keltologie an der Queer Week des IAAK. Nachdem anlässlich der Queer Week 2024 eine Lesung mit dem aus Wales stammenden Schriftsteller und Aktivisten John Sam Jones organisiert worden war, standen am 2. Juni 2025 gleich zwei keltologische Veranstaltungen auf dem Programm.
Unter dem Titel „Aithníonn Queeróg Queeróg eile – Queer Identity and the Irish Language“ bot Jasper Kaufhold im Rahmen seines Irisch-Konversationskurses am Nachmittag einen interaktiven Einblick in verschiedene Aspekte der Repräsentation von Queersein in irischsprachigen Kontexten. Die vielfältigen Beispiele beinhalteten unter anderem eine mittelalterliche Erzählung, Pronomina-Optionen, Sport, soziale Medien, einen Kurzfilm und eine Graphic Novel. Der Kurzfilm namens „Fan1“ („Bleib da“), der von einem lesbischen Coming-Out handelt, wurde kritisch diskutiert. Nebenbei lernten die Anwesenden (darunter viele Nicht-Keltolog*innen) noch, wie man sich auf Irisch vorstellt, und übten Übersetzen mit einer weitestgehend unbekannten Sprache.
Am Abend fand als Teil des „Bonn+Marburg Celtic Seminar“ wiederum ein Online-Vortrag zum Thema „Queering language revitalisation: Case studies from Breton and Welsh“ statt.
Der Titel leitete sich von einem unlängst erschienenen Sammelband2 ab, an dem die beiden Referent*innen Prof. Michael Hornsby (Adam-Mickiewicz-Universität Poznań) und Dr. Jonathan Morris (Universität Cardiff) beteiligt waren. Die Vortragenden stellten jeweils aktuelle Projekte vor. Jonathan Morris forscht zu Intersektionalität und beschäftigt sich mit der Frage nach Identität und Zugehörigkeit in Gemeinschaften von Sprachminderheiten am Beispiel von walisischsprachigen LGBTQ+-Personen. Michael Hornsby sprach über verschiedene Ansätze und Versuche, die in jüngerer Zeit unternommen wurden (bzw. werden), um das Bretonische gender- und LGBTQIA+-fair zu machen. Dazu gehören neben inklusiver Orthographie und inklusiven Pronomina auch die Überarbeitung traditioneller Lieder und ein dreisprachiges feministisches Online-Wörterbuch.
Dagmar Bronner
Wissenschaftsrallye 2025
Wissenschaftsrallye – eine Veranstaltung, die jedes Jahr stattfindet und Schüler:innen die Möglichkeit bietet, Einblicke in einige Studiengänge der Universität Bonn zu bekommen. In diesem Jahr hat die Abteilung für Keltologie das Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie mit dem Programm „Kelten heute — weder Misteln noch Menhire“ vertreten.
Der Schwerpunkt lag auf den heute gesprochenen Sprachen und stieß auf reges Interesse bei den Teilnehmenden. Es war eine Freude zu sehen, wie sie sich unter anderem mit einer spannenden Höraufgabe zur walisischen Sprache an den Rechnern auseinandersetzten. Dass man keltische Sprachen heute hören, sprechen und lernen kann, diese Botschaft war das Anliegen der Bonner Keltologie. Ich bedanke mich herzlichst bei Irene Balles, Elisabeth Brendes, Jasper Kaufhold und den wunderbaren Fachausschuss-Keltologie-Mitgliedern Lucille Brüning, Alexa Hans und Susanne Sakra, die diese Begegnung mit der lebendigen Welt der keltischen Sprachen ermöglicht haben!
Elena Parina
Visitors from Utrecht
If you were anywhere near the Celtic Studies department at the University of Bonn on Monday, April 14th, 2025, you might have heard an unusual buzz. That afternoon, a merry band of 12 students from Utrecht University made a brief stop in Bonn on their academic adventure to Frankfurt, Mainz, and the surrounding areas. What followed was a lively cultural and intellectual exchange, comparing and contrasting the different approaches Celtic Studies takes at the two universities.
The Utrecht group arrived in Bonn just after lunch, and it wasn’t long before room 2.025 was overflowing with energy—and people. So many, in fact, that extra chairs had to be hunted down to make room for everyone. The visit coincided with the usual time of the “Irish conversation class”, so naturally, the introductions were all as Gaeilge (that is “in Irish” for the uninitiated).
Following the initial introduction, Professor Elena Parina took the floor to give a snapshot of Bonn’s Celtic Studies program—its structure, its array of modules, and the languages that can be learnt at the university itself or the Studienhaus für Keltische Sprachen in Königswinter (SKSK). The Utrecht visitors leaned in as she laid out the academic landscape, sparking a spirited dialogue between the two groups about how their respective universities approach the fascinating, interdisciplinary field of Celtic Studies. With only a handful of institutions offering Celtic Studies across the continent, and the often limited resources which lead to small departments, study programs for Celtic Studies tend to differ significantly. Since each institution decides its own focus, the students were eager to compare their experiences and share their motivations for deciding on such a unique course of study.
After the current situation of Celtic Studies here in Bonn was discussed, Gisbert Hemprich gave a brief introduction to the history of Celtic Studies in Bonn, featuring the almost legendary Professor Rudolf Thurneysen, whose influential work helped shape the field as we know it today. Thurneysen’s most well-known work is probably the Grammar of Old Irish, which, to this day, mainly sparks fear, but perhaps also a glimmer of hope for structure in students of Old Irish—something students from both, Utrecht and Bonn, could bond over. This deep dive opened the door to more thoughtful discussion between the two groups of students—in particular how Celtic Studies fits within broader humanities departments, and how it intersects with English and American Studies here in Bonn. As the independent department of Celtic Studies at the university of Utrecht is nearing its closure, the students were particularly interested in the advantages that come with being part of a larger institute and how students here experience the collaboration between different humanities.
The debates were rich, the ideas were flowing—and just in time, so was the coffee. After the formal chat wrapped up, everyone moved outside for some well-earned cake and caffeine-fuelled conversation. A guided tour of our university library, the beautiful view of Bonn from our rooftop terrace, followed by a stroll through the city, lovingly curated by the student association (Fachausschuss Keltologie), concluded the visit. As the Utrecht group headed off into the sunset, or, more accurately, toward their next stop in Frankfurt, we were left feeling energized, inspired, and already dreaming of a return visit. Here’s to shared languages, shared stories, and many more Celtic Studies crossovers to come!
Jasper Kaufhold

Vortrag in memoriam Rudolf Thurneysen: Bernhard Bauer
Am 13. November 2024 stellte Dr. Bernhard Bauer (Universität Graz) seine aktuelle Forschung mit dem Beitrag „Frühmittelalterliche Glossen: Eine Schnittstelle zwischen Keltologie, Linguistik, Digitalen Geisteswissenschaften und Mediävistik“ vor.

Colloquium in memoriam Rudolf Thurneysen 2024 in Bonn
Nachdem die für August 2020 geplante Tagung zu Ehren Rudolf Thurneysens coronabedingt verschoben werden musste, konnte sie nun endlich vom 29. bis 31. August 2024 nachgeholt werden. Trotz der vierjährigen Verzögerung konnten viele der Vortragenden, die für 2020 zugesagt hatten, auch 2024 teilnehmen. Insgesamt haben rund 20 Personen vor knapp 35 Teilnehmenden Vorträge zu Thurneysens Leben, Werk und Forschungsgebieten gehalten.
Jasper Kaufhold

Katechismen-Tagung 2024 in Bonn
Am 27. und 28. Juni 2024 fand im Bonner Universitätsforum mit insgesamt 34 Teilnehmende die Tagung „Contents of Faith in Transfer: Texts and Contexts of Early Modern Catechism Translations“ statt. Die Veranstaltung mit Workshop-Charakter wurde von der Abteilung für Keltologie im Rahmen des Forschungsprojekts „Frühneuzeitliche Übersetzungskulturen von Wales: Aufbrüche und Kontinuitäten“ organisiert.

IAAK Queer Week: Meeting mit John Sam Jones
In Rahmen der IAAK Queer Week hatten wir die große Freude John Sam Jones, walisischer Autor und Aktivist für LGBT-Rechte, an der Universität Bonn willkommen zu heißen.
Es war ein sehr schönes Treffen, offen und bewegt, ein wertvolles Zeugnis eines erfüllten Lebens, das unter anderem Stationen in Berkeley’s Graduate Theological Union und einem innovativen HIV Präventions-Programm in Liverpool, sowie den Mit-Vorsitz beim LGB Forum Cymru (LGBT-Beirat für die Regierung von Wales) beinhaltete. John hat aus seinem Buch The Journey is Home und dessen kymrischer Übersetzung Y Daith ydi Adra vorgelesen und mit uns über sein Leben „am Rande“ – und vor allem von der Hilfe die er selber erhalten hat, und der Hilfe, die er anderen „Leuten am Rande“ hat zuteilwerden lassen, gesprochen. Und natürlich ging es in diesem, von der Keltologie organisierten Treffen, auch über seine Heimat Wales und ihre Entwicklung. Diolch o galon, John!
Elena Parina

Keltologisches Kolloquium: Dr. Karolina Rosiak
Am 10. und 11. April 2024 bekam die Keltologie über einen ERASMUS-Austausch Besuch von der Adam Mickiewicz Universität Poznań, Polen und durfte Dr. Karolina Rosiak mit ihrem Vortrag „Language ideologies and attidudes: the motivations of Polish migrant new speakers of Welsh to learn, use and live the Welsh language in Wales“ begrüßen.
Jasper Kaufhold

Vortrag in memoriam Rudolf Thurneysen: Tanguy Solliec
Unter dem Thema "Breton language history: filling the gaps" hielt Tanguy Solliec (Brest) am 12. Dezember den jährlichen Vortrag in memoriam Rudolf Thurneysen.
Elena Parina
Dies academicus 2023
Am Dies academicus, 6. Dez. 2023, gab die Abteilung der Öffentlichkeit Einblicke in ganz verschiedene Bereiche der Forschung mit dem Vortragsblock: Bibel, Mord und Harfenklang: Berichte aus der Bonner Keltologie.
Jun.-Prof. Dr. Elena Parina berichtete, "Wie Übersetzungen eine keltische Sprache gerettet haben: Wales im 16. Jahrhundert". Dr. Irene Balles thematisierte den „Tod in der Mühle“ – ein mysteriöser Todesfall im mittelalterlichen Irland". Dr. Gisbert Hemprich ging der Frage nach: "Die „Keltische Harfe“ – nur Marketing, oder gibt es die wirklich?". Über die beeindruckend zahlreiches Publikum und manche spannende Diskussion haben wir uns sehr gefreut.
Elena Parina

Wissenschaftsrallye 2023
Am 06. Mai 2023 vertrat die Keltologie das IAAK beid er jährlichen Wissenschaftsrallye rund um den Hofgarten und brachte Schülern und Schülerinnen unter dem Thema "Mythbuster Keltologie! Von Galliern, Druiden und Barden" die Keltologie näher.
Elisabeth Brendes

ICCS XVII in Utrecht
Vom 24. bis 28. Juli nahmen Mitglieder der Bonner Keltologie am International Congress of Celtic Studies in Utrecht teil. Dort gaben sie unter anderem Vorträge und einen Workshop, während die begleitenden Studierenden an der internationalen Vernetzung arbeiteten.
Elisabeth Brendes
Links
- https://www.youtube.com/watchv=e3xnvkMp_1Q
- https://doi.org/10.1017/9781009591034
- https://www.iaak.uni-bonn.de/keltologie/en/aktuelles/berichte-1/bernhard-bauer
- https://www.iaak.uni-bonn.de/keltologie/en/aktuelles/berichte-1/thurneysen-tagung
- https://www.iaak.uni-bonn.de/keltologie/en/aktuelles/berichte-1/tagungsbericht-katechismen-2024
- https://www.iaak.uni-bonn.de/keltologie/en/aktuelles/berichte-1/keltolgisches-kolloquium-rosiak
- https://www.iaak.uni-bonn.de/keltologie/en/aktuelles/berichte-1/thurneysen-vortrag-2023
- https://www.iaak.uni-bonn.de/keltologie/en/aktuelles/berichte-1/wissenschaftsrallye
- https://www.iaak.uni-bonn.de/keltologie/en/aktuelles/berichte-1/iccs-utrecht