Universität Bonn

Celtic Studies

Tagungen

Katechismentagung 2024

Im Rahmen des DFG-Projekts „Frühneuzeitliche Übersetzungskulturen von Wales: Aufbrüche und Kontinuitäten“ veranstaltet die Abteilung für Keltologie vom 27. bis 28. Juni 2024 die internationale Tagung „Contents of Faith in Transfer: Texts and Contexts of Early Modern Catechism Translations / Glaubensinhalte im Transfer: Texte und Kontexte frühneuzeitlicher Katechismusübersetzungen“. Katechismen spielten im Kontext der diversen inner- wie außereuropäischen Evangelisierungsbestrebungen in der Frühen Neuzeit, mittels derer (konkurrierende) Varietäten des Christentums aus religiösen oder auch machtpolitischen Gründen propagiert werden sollten, eine wichtige Rolle. Da diese Unterweisungstexte in eine Vielzahl lokaler Sprachen übersetzt und im Druck verbreitet wurden, stellen sie eine lohnenswerte Quelle für die komparatistische Untersuchung von Aspekten und Methoden des kulturellen Übersetzens dar, die einen Interessenfokus des DFG-Schwerpunktprogramms 2130 „Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit (1450–1800)“ bildet. Neben Vorträgen zu Übersetzungen in keltische Sprachen stehen auch Beiträge zu den baltischen Sprachen, Baskisch, Grönländisch, Japanisch, Jiddisch, Tamil, Ukrainisch und Zapotekisch auf dem Programm.

Beginn des Katechismus aus Lliver Gweddi Gyffredin [...], London 1567, f. cxxiiir (Faksimile-Ausgabe 1965).jpg
© Lliver Gweddi Gyffredin

Thurneysen-Colloquium 2024

Die Abteilung für Keltologie veranstaltet vom 29. bis 31. August 2024 ein multidisziplinäres internationales Colloquium mit rund 25 Wissenschaftler* innen aus sieben europäischen Ländern zu Ehren des Keltologen und Indogermanisten Rudolf Thurneysen (*14.3.1857 Basel, † 9.8.1940 Bonn).

Rudolf Thurneysen ist bis heute dank der Breite seiner Forschung und Lehre wegweisend für das Fach Keltologie in Deutschland und weltweit. So ist sein 1909 erschienes und ab 1946 auf Englisch publiziertes Handbuch des Alt-Irischen noch immer das Referenzwerk für alle, die sich mit dieser Sprache beschäftigen.

Seine Forschung umfasste sowohl die keltischen Sprachen als auch die keltischen Literaturen. Wichtige Arbeiten von ihm beschäftigen sich mit der „Irischen Helden- und Königsage“, wie sein Standardwerk aus dem Jahr 1921 betitelt ist, und mit dem mittelalterlichen irischen Recht, wozu er zahlreiche Schriften vorgelegt hat. Insgesamt fünfmal wurde ihm dafür der Titel eines Ehrendoktors verliehen, von Universitäten in Dublin, Belfast, Cambridge, Berlin und von der Juristischen Fakultät der Uni Bonn.

Seine akademische Laufbahn hatte Thurneysen, der aus einem alten Basler Patriziergeschlecht stammte, von Jena über Freiburg schließlich nach Bonn geführt, wo er ab 1913 bis 1923 als Ordentlicher Professor für Indogermanische Sprachwissenschaft lehrte. Damals waren die keltischen Sprachen Teil dieses Faches. Indem Thurneysen ihnen sein besonderes Augenmerk widmete, wurde er zum Begründer der Bonner Keltologie.

Das Colloquium war ursprünglich bereits für August 2020 anlässlich von Rudolf Thurneysens 80. Todestag geplant. Wegen der Covid-19-Pandemie musste es jedoch mehrfach verschoben werden.

Neben Vorträgen zu unterschiedlichen Aspekten seines Lebens, Schaffens und Wirkens soll des großen Gelehrten im Rahmen des Colloquiums auch durch den Besuch seines Grabes auf dem Friedhof in Bonn-Poppelsdorf gedacht werden.

Es ist uns eine große Ehre und Freude, zusammen mit Kolleg*innen aus Irland, Großbritannien, Österreich, Italien, Tschechien und den Niederlanden über die Forschung von Thurneysen zu reflektieren und zu diskutieren, die Wissenschaftsgeschichte zu betrachten und seine Forschungschwerpunkte gemeinsam weiterzuführen.

Kontakt celtic@uni-bonn.de

Dr. Gisbert Hemprich (Universität Bonn)

Dr. Irene Balles (Universität Bonn)

Dr. Brian Ó Catháin (Maynooth University)

Prof. Dr. Elena Parina (Universität Bonn)

Dr. Fangzhe Qiu (University College Dublin)

Prof. Dr. David Stifter (Maynooth University)

Portrait_Rudolf_Thurneysen.jpg
© Keltologie Bonn
Wird geladen